In-Vitro-Befruchtung (IVF)
Mit Samen des Partners
Die In-Vitro-Befruchtung mit Samen des Partners ist eine Labortechnik, bei der die zuvor entnommenen Eizellen mit dem Samen des Partners befruchtet werden.

Wann ist sie empfehlenswert?
Wenn die Eileiter verschlossen oder geschädigt sind
Wenn mehrere Versuche einer künstlichen Befruchtung mit Samen des Partners erfolglos geblieben sind und anzunehmen ist, dass die Ursache beim Mann liegen könnte
Wenn die Spermienkonzentration zu niedrig ist, um eine künstliche Befruchtung vornehmen zu können
Behandlungsphasen
1. Stimulation der Eierstöcke
Zu Beginn einer In-Vitro-Fertilisation und einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion steht in der Regel die Stimulation der Eierstöcke durch Medikamente, deren Wirkung bestimmter weiblicher Hormone ähnlich ist. Zweck dieser Behandlung ist die Entwicklung mehrerer Follikel, in denen sich die Eizellen befinden. Um einen spontanen Eisprung zu verhindern, werden bei der Behandlung zusätzliche Medikamente mit hormoneller Wirkung verwendet.
2. Ultraschalluntersuchungen & Hormonkontrollen
Der Prozess der ovariellen Stimulation wird normalerweise mithilfe von Blutuntersuchungen zur Feststellung des Hormonspiegels bestimmter Ovarhormone und/oder durch vaginale Ultraschalluntersuchungen kontrolliert, wobei letztere über Anzahl und Größe der sich entwickelnden Follikel Aufschluss geben. Sobald die Follikel eine geeignete Größe erreicht haben, wird mit zusätzlichen Medikamenten das Ausreifen der Eizellen unterstützt.
Viele der verwendeten Medikamente sind injizierbar und ermöglichen somit dem Patienten sie sich selbst zu verabreichen. Dosis und Verabreichung sind auf jede Patientin abgestimmt. Die Reaktion auf die Behandlung kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein (normal bzw. wie erwartet, stark oder schwach). Manchmal werden bei der Behandlung zusätzliche Medikamente verwendet.
3. Vorbereitung der Samenprobe
Der männliche Partner sammelt die Samenprobe und kann dabei von seiner Frau begleitet werden. Dann wird die Probe von einer Krankenschwester ins Labor gebracht, um sie zu verarbeiten.
Beim Aufbereiten der Samenprobe im Labor werden diejenigen Spermien ausgewählt, die für die Verwendung zur Befruchtung am geeignetsten sind, unabhängig davon ob es sich um eine In-Vitro-Fertilisation oder eine ICSI handelt.
Mit dem Witness-System ist sichergestellt, dass keine Fehler bei der Identifizierung der Proben auftreten, da einzelne Karten und Etiketten verwendet werden.
4. Follikelpunktion und Entnahme der Oozyten
Die Eizellen (oder Oozyten) werden anhand einer vaginalen Punktion der Eierstöcke aus den Follikeln entnommen, wobei der Vorgang per Ultraschall beobachtet und gesteuert wird. Dieser Eingriff wird normalerweise ambulant vorgenommen, da eine Anästhesie und eine nachfolgende Beobachtung der Patientin notwendig ist. Die Dauer ist von Fall zu Fall verschieden.
Die gewonnenen Eizellen (Oozyten) werden im Labor aufbereitet und klassifiziert. Die Anzahl der im Zuge einer Punktion entnommenen Eizellen, ihr Reifegrad und ihre Qualität lassen sich nicht exakt vorhersagen und es kann durchaus sein, dass keine Eizellen oder keine geeigneten Eizellen entnommen werden können.
5. Befruchtung der Oozyten
Bei einer In-Vitro-Fertilisation (IVF) werden die Eizellen und Spermien gemeinsam im Labor unter günstigen Außenbedingungen aufbereitet, um sie dann spontan zusammenzuführen (Befruchtung).
Bei der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) muss zunächst eine „Entkumulierung» der Oozyten vorgenommen werden. Das heißt, dass störende Zellen, die die Oozyten umgeben, entfernt werden (die Kumuluszellen). Nach diesem Schritt werden die Eizellen nach ihrem Reifegrad klassifiziert. Bei den reifen Eizellen (Metaphase II) wird die Mikroinjektion vorgenommen, um in jede Eizelle ein Spermium einzuführen.
6. Inkubation der Oozyten
16–18 Stunden nach erfolgter IVF oder ICSI wird die Zahl der befruchteten Eizellen bestimmt und werden zur Beobachtung in einen Inkubator gegeben, wo sie in den darauffolgenden Tagen mithilfe spezieller Mittel kultiviert werden. Täglich wird die Anzahl und Qualität jener Embryonen bewertet, die sich weiterentwickeln. Die Embryonen verbleiben zwei bis sechs Tage im Labor und werden danach entweder eingesetzt und/oder in manchen Fällen eingefroren.
In der Clínica Tambre verfügen wir über Time-Lapse-Systeme zur Ermittlung des Einnistungspotentials der Embryonen anhand morphokinetischer Befunde.
7. Embryonentransfer
Der Embryonentransfer ist ein einfaches und schmerzfreies Verfahren, das anhand einer Abdominalultraschall gesteuert wird. Dabei werden die Embryonen mit Hilfe einer dünnen Kanüle in die Gebärmutter eingesetzt. Um die Einnistung des Embryos zu begünstigen, wird zudem eine Hormonbehandlung verabreicht. Es ist wichtig, dass die Patientin vor dem Eingriff ein paar Gläser Wasser trinkt und eine volle Blase hat, denn so lässt sich im Ultraschall besser erkennen, wo genau die Embryonen eingesetzt werden. Nach dem Embryonentransfer und einer etwa halbstündigen Ruhepause wird die Patientin entlassen. Wir empfehlen, ein Nachthemd oder einen Bademantel mitzubringen, um die Ruhepause bequemer zu gestalten.
Der Embryonentransfer kann am zweiten Tag erfolgen (48 Stunden nach der Punktion), am dritten Tag(72 Stunden) oder am fünften Tag, wenn die Kultivierung im Inkubator länger dauert und das Einsetzen im Blastozystenstadium erfolgt. An welchem Tag der Embryonentransfer erfolgt, hängt vom konkreten Verlauf eines jeden Zyklus und den persönlichen Umständen der Patientin ab.
Das spanische Gesetz derassistierten Reproduktion erlaubt den Transfer von maximal drei Embryonen. Zur Vermeidung von Mehrlingsschwangerschaften werden in der Clínica Tambre in der Regel höchstens zwei Embryonen eingesetzt und in vielen Fällen raten wir zum Transfer eines einzigen Embryos. Wenn bei einem IVF-Zyklus lebensfähige Embryonen übrig bleiben, werden diese durch Einfrieren oder Vitrifikation konserviert.
8. Schwangerschaftstest (beta-hCG)
Der Schwangerschaftstest erfolgt 16 Tage nach der Follikelpunktion. Dabei wird der Spiegel des Hormons beta hCG im Blut bestimmt. Die Entwicklung dieses Hormonspiegels gibt uns Aufschluss darüber, wie die Schwangerschaft voranschreitet.
Erfolgsquote
Die akkumulierte Schwangerschaftsrate (mit eigenen Eizellen und eigenem Samen) beträgt nach drei Zyklen 83 %.
Echte Erfahrungsberichte
Kennen Sie die Geschichte eines Patienten dieser Art von Behandlung. Nach einigen Jahren genießen Rebecca und ihr Mann, IVF-Patienten, heute ihre Eltern-Dasein.