Künstliche Befruchtung
mit Spendersamen
Die künstliche Befruchtung mit Spendersamen ist eine Technik, bei der Spermien aus einer Samenbank nach vorheriger Selektion im geeignetsten Moment direkt in die Gebärmutter eingebracht werden.

Für wen ist sie geeignet?
Paare, bei denen die Frau zwar jung ist, jedoch Abweichungen im Gebärmutterhals, undurchlässige Eileiter oder Ovulationsstörungen vorliegen
Junge Frauen mit guter Ovarreserve, deren Partner eine schlechte Samenqualität aufweist
Frauen, die ohne männlichen Partner Mutter werden möchten
Paare, bei denen der Mann eine Krankheit hat, die nicht an den Embryo übertragen werden darf
Gleichgeschlechtliche weibliche Paare, die Spendersamen benötigen.
Wie wird der Spender ausgewählt?
Die Auswahl des Spenders aus unserer Samenbank erfolgt auf der Grundlage der körperlichen Eigenschaften und der Blutgruppe. Auf Wunsch kann auch die genetische Kompatibilität als Auswahlkriterium herangezogen werden.
Der Spender wird einer umfassenden medizinischen und psychologischen Untersuchung unterzogen, um das Vorliegen maßgeblicher persönlicher und familiärer Störungen auszuschließen. Es werden Blut-, Samen und Urinuntersuchungen vorgenommen, um das Vorliegen genetischer Defekte oder Geschlechtskrankheiten auszuschließen. Außerdem wird dabei die Spermienqualität wird geprüft.
Behandlungsphasen
1. Ultraschalluntersuchungen und Hormonkontrollen
Am zweiten oder dritten Tag der Regelblutung bestätigen wir anhand einer Ultraschalluntersuchung, dass sich die Eierstöcke im Ruhezustand befinden. Nun verabreicht sich die Frau täglich eine subkutane Hormoninjektion und alle 48 erfolgt eine Ultraschalluntersuchung, um die Größe der Follikel zu messen. Wenn die Follikel auf 16–18 mm herangewachsen sind, wird mit einer weiteren Injektion die Ovulation ausgelöst. In bestimmten Fällen kann auch der natürliche Zyklus genutzt werden (der normale Menstruationszyklus der Frau, ohne Hormone zu verabreichen).
2. Künstliche Befruchtung
Die Befruchtung bildet die zweite Phase. Sie erfolgt 36–38 Stunden nach der letzten Injektion. Im Labor wird der Spendersamen aufbereitet (aufgetaut). In der Praxis selbst erfolgt dann die Befruchtung. Dazu sitzt die Frau im Gynäkologiestuhl und die ausgewählten Spermien werden in den Gebärmutterhals eingeführt. Das Verfahren ist schmerzfrei und im Anschluss ruht die Frau 20 Minuten lang. Noch am selben Tag kann die Patientin ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen.
3. Progesteron
Bis zur 12. Schwangerschaftswoche wird jeden Abend ein Progesteron-Vaginalzäpfchen verabreicht.
4. Schwangerschaftstest
14 Tage nach der Befruchtung wird ein Bluttest vorgenommen, um festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt.